Jahresbericht 2019

SVT Jugendgruppe

Nach der Beendigung des Vorjahres begann das Jahr 2019 in der Jugendgruppe im Vergleich zur Sommersaison ruhig mit theoretischen Grundlagen für die Optikinder, mit dem Bauen eines kleinen Holzsegelschiffes und mit Knoten, für die Europesegler mit Feinheiten und Tipps zum Trimm und zum Segeln mit ihren Jollen. Auch wenn es für die Jüngeren immer schwierig ist, wenn die Theorie im Winter nicht sofort in der Praxis ausprobiert und gefestigt werden kann, so sind diese Stunden aber ebenso wichtig für den Erhalt des Kontaktes untereinander.

Für die Großen wird es dabei immer schwieriger, zwischen den vielen Arbeiten in der Schule und zum Teil den Vorbereitungen für das Abitur die Zeit für die Freizeitbeschäftigungen zu finden, und auch die Kleineren sind z.T. mit den Anforderungen des Schulwechsels stark ausgelastet, so dass die Zeit für Anderes stark begrenzt ist. Das macht dem Nachwuchs, aber auch uns zunehmend zu schaffen. Es ist ein inzwischen allgemeines Problem in den Sportvereinen, und so setzen schon manche einzelne Vereine auf Zusammenlegungen. Auch wir legen Wert auf gute Kontakte zu anderen Vereinen oder Organisationen und kooperieren, wenn es passt und möglich ist, praktiziert wurde oder wird es schon  z.B. beim Training, bei der Sommerfahrt oder bei Regatten.

Der Beginn der Segelsaison mit dem Sichten und Klarmachen der Boote lief wie jedes Jahr routiniert - zunächst beim allgemeinen Auslagern und dann dem separaten Arbeitsdienst der Jugendgruppe mit den weiterführenden Aufgaben. Die Stimmung ist dabei natürlich gut, man freut sich, sich wieder zu sehen und auf das gemeinsame Segeln.

Dazu treffen wir uns  dann erstmal zu den regelmäßigen Trainingsnachmittagen. Für kleinere Anfänger bedeuten diese wöchentlichen Stunden, sich auf Neues einzulassen. Sie müssen ihren Mut zusammenzunehmen, den Trainern vertrauen und selbst etwas in die Hand nehmen, um zu erfahren, dass allein im Boot sitzen auch bedeutet, die Erinnerungen des Theorieunterrichts wieder ins Gedächtnis zu rufen und das Gelernte nun selbst umzusetzen. Für Anfänger kann der Breitling doch schon recht groß sein, und so geben die Trainer durch ihr in der Nähe sein, ihren Zuspruch und Tipps ein sicheres Gefühl. Manchmal hilft der Psyche auch das zeitweise direkte Mitsegeln im Opti oder auch eine Leinenverbindung zum Trainerboot. Nicht jedes Kind ist aber für das Segeln geschaffen, soviel Mühe auch investiert wird, meist entscheidet sich dann im ersten Jahr, ob ein Kind Freude daran findet und dabei bleibt, oder doch eher Fußballer oder Reiter o.a.  wird.

Die großen Europesegler sind über diese Zeiten hinaus, sie sind erfahren und entspannt, probieren sich mit den Feinheiten aus und freuen sich selbstbewusst am kräftigen Wind und sonstigen Herausforderungen.

Im Handumdrehen fanden wir uns dann schon in der Sommermitte wieder, für die wir auch wieder eine gemeinsame Segelwoche organisiert hatten. Dieses Mal aus organisatorischen Gründen in der ersten Sommerferienwoche liehen wir uns noch einmal mit Matthias und Renate die zwei offenen Kielboote vom letzten Jahr in Flensburg und überführten sie dann in den kleinen Hafen Bockholmwik an der Außenförde. Dort hatten wir - angeschlossen an einen Campingplatz - eine nette Unterkunft gefunden mit bester Aussicht auf die Förde als Ausgangspunkt für Tagesfahrten.

Wie ebenfalls schon öfter hatten wir wieder mit ungünstigen Wetterlagen zu kämpfen, aber eine Veranstaltung mit so viel Voraborganisation wird natürlich  trotz aller äußerlichen Hindernisse auf jeden Fall durchgeführt, und wir haben es nicht bereut.

Es hat mal wieder gewaltig geblasen und neben der von unten wurde auch mit Nässe von oben nicht gespart, der windtechnisch recht ungeschützte Hafen  und sonstige Umstände machten die Hafenmanöver mit fremden Schiffen und den kleinen Außenbordmotoren auch nicht ganz einfach. So musste das Segeln insgesamt leider den Wetterumständen entsprechend etwas abgespeckt werden,  aufgrund der sehr fitten Jugendlichen konnten wir aber in der näheren Umgebung auf der Außenförde auch unterwegs sein sowie kleineren praktischen Widrigkeiten wie klemmender Rollreffanlage, Schaum schlagender Schraube des Außenborders und verlorenem Großschotschäkel erfolgreich trotzen. An einem Tag gab es sogar überraschende Begleitung durch einen sehr großen Delfin (fast Schiffslänge), den wir später auch in der Zeitung erwähnt fanden. Als die Windstärke allmählich die Sieben bis acht erreicht hatte, machten wir eine Landwanderung nach Langballigau und mit dem Ausflugsschiff nach Sonderborg. Ein anderer Ausflug an Land führte uns dazu nach Dänemark in einen Wissenschaftspark, der allen viel Spaß machte. Rechtzeitig zur Rücküberführung flaute es etwas ab und machte das Segeln möglich. So bescherte diese Woche uns allen mit den Segel- und Landtagen, sowie auch den Abenden im Haus mit gemeinsamem essen (und dessen Zubereitung) und spielen wieder eine sehr schöne gemeinsame Zeit mit der tollen Gruppe, bei der der Gemeinschaftsfaktor einen ebenfalls sehr hohen Stellenwert hat. Dazu haben wieder alle und manche noch ein bisschen mehr ihren Teil beigetragen, nur so ist so etwas möglich, das ist jedem bewusst und er weiß es auch anerkannt und geschätzt, so dass ein formelles Danke eben nur noch formell ist.

Wieder zurück zu Hause herrschte erstmal Ruhe bei den Jollen, da jeder in seinen eigenen Urlaub fuhr. Vier Jugendliche allerdings hatten vom Segeln noch nicht genug und durften mit einem Elternschiff des Vereins noch einmal starten.  Bei unterschiedlichem Wetter segelten sie sicher über Fehmarn nach Marstal und rund Aerö und dann entlang der deutschen Küste wieder zurück. Auch hier kam ihnen der gute Zusammenhalt und die gemeinsamen Segelerfahrungen der vergangenen Jahre im Zusammenspiel wieder zugute. Es ist eben sehr hilfreich, wenn einzelne Eltern eigene Schiffe haben, so ist vieles möglich, von dem alle etwas haben,  wie auch bei anderen Teams vor ihnen. Und so sehen wir immer wieder, wie aus kleinen Optikindern selbständige und zuverlässige Kielbootsegler werden und ich denke, der Verein kann auf alle diese stolz sein.

Nach Beendigung der Sommerferien sind die Segeltage bis zu den Herbstferien gezählt. Neben dem üblichen Training war das letzte Highlight der Saison einmal anders ein kombiniertes internes Regatta- und Spasswochenende auf dem Breitling zusammen für Groß und Klein. Gemeinsam mit weiteren Aktionen auf dem Wasser und an Land mit Wertungen aller Bereiche, konnte jeder seine eigenen Erfolge verzeichnen. So freuten sich besonders auch einmal die Kleineren über eine (z.T . mit Hilfe der Großen) erkämpfte Trophäe.

Mit den Herbstferien stand allerdings mit auch dem Ende des Sommers schon wieder das Abtakeln und Einlagern der Boote an. Vorbereitet beim Arbeitsdienst der Jugendgruppe wurden beim allgemeinen Einlagern die Boote wieder überholt, wo nötig repariert, für den Winter sicher verpackt und mit Planen bis zum nächsten Frühjahr abgedeckt.

Das Jahr beschließen wir in der Regel mit einer Weihnachtsfeier für alle. Dieses Mal rückten wir unser Treffen in die Weihnachtsferien direkt nach Neujahr, da unsere Studienanfänger zu dieser Zeit am Besten dabei sein können. Am ersten Wochenende des Jahres gehörte dann Haus und Gelände ganz uns, wir richteten uns mittags in Kap Horn ein und jeder brachte etwas besonders Leckeres und Schönes für den Abend mit. Nach Begrüßung, Kaffee und ein bisschen klönen ging es allerdings erst einmal an das Verdienen desselben. Mit fachlicher Unterstützung einer entsprechenden Organisation und deren Mitarbeitern erläuterten und besprachen wir unsere Pläne, zogen uns warm an und verlagerten die Veranstaltung auf das Außengelände rund um die Messe. Wie schon öfter begannen wir mit gemeinsamen Spielen, die auf den ersten Blick immer leichter aussehen als sie sind. Aber gerade das Entwickeln der besten Strategie und die Diskussion dazu machen ja am meisten Spaß und so wurden Bälle transportiert, sich mit Hilfe von Fahrradreifen bewegt und ein Schatz geangelt (und Carsten fotografiert immer fleißig). Als absolutes Highlight und Abschluss wurden - mit zwischendurch ein bisschen notwendigem Aufwärmen mit Tee und Fliederbeersaft im Haus  - bei inzwischen ziemlich mageren Temperaturen drei „Bomben“ „entschärft“, (natürlich nur als Attrappe), gefragt war hier gemeinsame Überlegung und Diskussion, und daraus resultierend auch noch Fingerspitzengefühl mit wegen der Kälte zittrigen Fingern, man kann sagen: also recht anspruchsvoll.  Anschließend war dann die weitere Runde im geheizten Kap Horn höchst willkommen mit Besprechung und Organisatorischem wie Wahl des Jugendwartes und Jugendsprechers (R. Schröder und Moritz Dürkoop) sowie der diesjährigen Verleihung des Delphinwanderpreises an Jonas Voigt.

Nun endlich konnten am inzwischen angebrochenen Abend die Tische nett gedeckt und die leckeren Schüsseln aufgetragen werden (sogar eine warme Suppe war sehr passend in dieser Situation mitgeliefert worden). So konnte der Tag und das ganze Jahr 2019 mit einem gemütlichen Abendessen und Klönen dann ausklingen und das neue Jahr beginnen.

 

R. Schröder, Jugendwart