Bericht der SVT - Jugendgruppe 2014


Die SVT – Jugendgruppe war auch im Jahr 2014 wieder eine gute und harmonische Gruppe bestehend aus Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 21 Jahren sowie wie immer auch einigen Gästen. Von den Großen sind wieder einige in die aktive Mitgliedschaft übergewechselt.
Alle Jugendlichen haben ihre seglerischen Fähigkeiten weiterentwickelt und sind im Umgang mit dem Schiff sicherer geworden, die älteren werden so auch mit schwierigen Wetterbedingungen gut fertig (dann macht es gerade Spaß) und die neueren tasten sich mit wachsendem Selbstvertrauen langsam heran.
Dabei hilft ihnen auch das in der Regel gut funktionierende Miteinander und das Wir- Gefühl in der Gruppe mit den dort gefundenen Freunden, mit denen sie so einen Teil ihrer Freizeit verbringen.
Grundprinzip eines jeden Vereins - und dies sehen wir für uns in der Jugendförderung auch ganz bewusst - ist nicht eine Dienstleistung eines Dienstleisters, die man irgendwo auch kaufen könnte, sondern das Bilden einer Gemeinschaft zu deren Qualität und zum Gelingen der Gemeinschaftsaktionen jeder etwas beiträgt.
Dadurch beinhaltet das Dabeisein eine ganz andere Wertigkeit auch im Hinblick auf die persönliche und soziale Entwicklung des Einzelnen.
Jeder macht die Erfahrung, dass er durch seine Verlässlichkeit und sein Verhalten gegenüber den anderen auch ein Stück der Verantwortung mitträgt.
So ist auch weiterhin unser eigener Anspruch an unsere Arbeit im Hinblick auf die Förderung und Forderung nach sozialem Miteinander neben natürlich der Vermittlung der Freude am Segeln bzw. segeln lernen mit den dazugehörigen Kenntnissen und Fähigkeiten wichtiger Schwerpunkt.
Wir wiederholen damit unsere Grundaussagen zu unserer Jugendarbeit im SVT:
Unsere Hauptzielsetzungen in unserer Arbeit in der Jugendgruppe mit unseren Angeboten und Förderungen gliedern sich auf in drei gleichwertig nebeneinander stehende Bereiche:
1. Dazu gehört die Bildung einer Gemeinschaft und eines Zusammengehörigkeitsgefühls in der Jugendgruppe eingebettet in den ganzen SVT.
2. Als Grundlage für jede später gewählte Form des Segelns wollen wir die Kinder mit einer guten Seemannschaft vertraut machen, die sie in die Lage versetzt, langfristig selbstständig und eigenverantwortlich ihr Boot in den verschiedenen Situationen zu führen.
3. Darauf aufbauend führen wir sie auch an das Regattasegeln heran als Erprobung und Herausforderung zur Bestärkung ihrer Fähigkeiten.
Für Jeden kristallisieren sich dann im Laufe der Zeit seine Prioritäten heraus, die er dann später weiter verfolgen kann.
Unsere durchaus beachtliche Flotte von Booten ist trotz ihres zum Teil auch höheren Alters dank unserer Mitarbeiter in der Jugendarbeit in gutem Zustand und bietet so auch denjenigen, die kein eigenes Boot kaufen können, die Möglichkeit zum segeln.
Einen neuen Optimisten konnten wir dazu anschaffen, unser Plan war insbesondere auch eine Vergrößerung und Verjüngung unserer Europeflotte, was sich allerdings wegen Lieferschwierigkeiten und einem leeren Markt bisher nicht unseren Vorstellungen entsprechend umsetzen ließ, so dass wir weiter auf der Suche bleiben.
Im Jahr 2014 fanden dann wieder diverse Programme und Veranstaltungen statt.
Chronologisch begann das Jahr dann mit dem Winterprogramm und Unterricht in zwei Gruppen für Segelanfänger mit den Grundlagen sowie für die Fortgeschrittenen mit taktischem Segeln sowie der Jugendversammlung mit u.a. der Wahl bzw. Bestätigung der ersten Jugendwartin.

In den Winter gehört dann natürlich auch die schon obligatorische Fahrt in den Harz. Leider fanden wir mal wieder keinen Schnee vor und haben also andere touristische Ziele des Harzes erkundet. Ein Seglerverein wird so auch mal eben zum Wanderverein im bergauf und bergab des Oberharzes.

Das Klettern in den Bergen reichte uns aber nicht, so dass wir dem Kletterpark in Bad Harzburg einen Besuch unter fachkundiger Leitung abstatteten.

Auch auf diese Weise kamen wir im Sinne des Wortes hoch hinaus und konnten beeindruckende Mutproben mit stolzen Erfolgserlebnissen nahezu aller Beteiligten verbuchen beim Steigen und Springen auf einem hohen Pfahl sowie einer Wand und einem Riesenseilschwingen in atemberaubenden Höhen (zur Beruhigung aller Leser: mit Gurten gut und unter fachlicher Aufsicht gesichert).


Da der Harz bekanntlich nicht nur Bergwerkshöhlen besitzt, erkundeten wir dann auch mal die großen Baumannshöhlen bei Rübeland und erstiegen bei Hohnsberg eine alte Burgruine.

Im obersten Teil des Harzes erwanderten wir dann den endlich schneebedeckten „Achtermann“ mit einem tollen Ausblick über den fast ganzen Harz, bevor wir dann auch schon wieder abreisen mussten.

Mit Nahen des Frühlings trafen sich dann alle im Wald zu einer Piratenschatzsuche, die gemeinsam geplant und dann vorbereitet und durchgeführt in zu einem großen Teil eigenständiger Regie unserer Europesegler mit viel persönlichem Einsatz und Ideen für Aufgaben und Rätsel, die die Optisegler lösen mussten.

So gab es dann hinterher auch tolle Beute für alle Teilnehmer - die „Großen“ hatten in mühevoller Kleinarbeit T- Shirts individuell bedruckt (und sogar die Jugendbetreuer wurden nicht vergessen).


Darüber hinaus trafen wir uns - entstanden aus Anfragen von Müttern – mal ohne die Jugend in einer kleinen Gruppe - exklusiv für Damen - im Winter an mehreren Abenden zu theoretischen Betrachtungen, offenen Fragen und Gesprächen über die Handhabung und den Umgang mit den jeweiligen Familienschiffen (oder auch anderen) und das praktische Segeln, was neben den rein sachlich - fachlichen Inhalten auch eine sehr nette Komponente beinhaltete. Im Sommer wurde dies dann vertieft bei zunächst einer Fahrt mit dem Trainer zum Ausprobieren auf dem Breitling sowie auch einer gemeinsamen Wochenendsegeltour nach Neustadt mit schönem Segeln bei bestem Wetter. Die Schauerbö am Abend wurde dann gemütlich in der Kajüte im Hafen abgewettert bei fürstlichem speisen und natürlich nettem Beisammensein. Der Weg am nächsten Tag zurück war dann wieder so schön, dass die Seglerinnen es sich nicht nehmen ließen, nach einem schönen Schlag auf See dann auch bis fast zum SVT (dann brach die Flaute aus) durchzukreuzen. Insgesamt war es auch für mich eine durchaus sehr nette Aktion, die wir vielleicht auch mal wiederholen werden.
Kaum noch zu erwähnen, weil selbstverständlich - aber doch die Grundlage der Jugendgruppenarbeit - fand im Sommer dann natürlich das wöchentliche Training in zwei Gruppen statt, zeitweilig zusätzlich noch ein Aufholkurs für die Anfänger mit dem Ziel, diese dann in die Gruppe integrieren zu können sowie ein separates Regattatraining für die Fortgeschrittenen.
Inzwischen ebenfalls schon zum wiederholten Male stand am Ende der Sommerferien eine Woche Segeltrainingsfreizeit mit unseren Jollen auf dem Programm, diesmal auf dem Schweriner See. Wie schon im vor einiger Zeit erschienen Bericht von einem unserer Segler beschrieben, hatten wir es wie schon ein anderes Mal dabei wieder mit sehr viel Wind zu tun, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat. Für die Betreuer allerdings war dann besonders sorgfältiges Planen des Tages und der Touren sowie Abwägen notwendig, um Spaß, Sicherheit und Kräfte in der Balance zu halten. Ziele waren dabei zum Beispiel eine hübsche Bucht und Strand unter der Ruine des „Reppin“, eine Insel im See mit einem kleinen völlig versandeten Hafen und einem Aussichtsturm über die gesamte Umgebung sowie „Riesensesseln“, eine Fahrt zum Damm und Kanal zur nördlichen Seehälfte und natürlich auch eine Tour nach Schwerin selbst. Das Landprogramm führte uns dann auch als „Muß“ auch von dieser Seite noch einmal zum Schweriner Schloß und seine Umgebung, aber auch in den wunderschönen Zoo und natürlich an den Strand zum Baden oder auch nur zum Zugucken oder Volleyballspielen. So war es wieder für alle eine schöne Fahrt auf einem neuen Revier mit neuen Erlebnissen.

Nach den Sommerferien geht es dann ja immer schon wieder mit Riesenschritten auf den Herbst los und Regattatraining und unsere Regatta steht auf dem Plan.
Frühzeitig geplant und abgesprochen mit den anderen Veranstaltern bieten wir in jedem Jahr eine Ranglisten-regatta für Optimistensegler der Klassen A und B sowie eine Ranglistenregatta für die Europes an, in diesem Jahr zusätzlich eine Wertung für den national ausgesegelten Opti- A - Cup. Das Wetter war schön, aber am zweiten Tag auch sehr flau, so dass wir statt der geplanten vier Wettfahrten nur zwei durchführen konnten. Damit konnte die Regatta für die Rangliste gewertet werden, auch wenn für die Teilnehmer der geplante Umfang erfolgreicher gewesen wäre. So nutzten sie das schöne Wetter während der Wartezeit dann zum Baden, so dass die Stimmung recht gut blieb und die Begleitschiffe (bis auf die Wettfahrtleitung selbst mit der Verantwortlichkeit für die Entscheidungen) einen unfreiwillig ruhigen Tag verzeichnen und genießen konnten.
Dann blieben nur noch wenige Trainingsnachmittage bis zu den Herbstferien mit dem Nahen des Herbstes, die wir etwas ruhiger angehen ließen.

Zum Abschluss der Segelsaison mit den kürzer werdenden Tagen heuerten wir dann für eine letzte gemeinsame Fahrt mit einer Einladung auch an Eltern auf ein paar Yachten unserer Mitglieder an und verabredeten einen Besuch in Gothmund. So versammelten sich alle zu einer - diesmal Motortour – auf der „Masovia“, der „Undine“, der „Sommerwind“, der „Tioron“ und der „Lillebror“ und tuckerten gemeinsam zum Hafen von Gothmund. Sonst nur für die Anwohner vorgesehen, wurden wir hier herzlich empfangen an extra für uns freigemachten Anlegeplätzen mit Kaffee und Kuchen an Land durch die dort ansässige Familie eines unserer Jugendmitglieder. Dieser Ort ist ja durch seine Geschichte und Tradition, seine Bebauung und seine Lage ein Kleinod mit ganz besonderer Atmosphäre und Ausstrahlung, die in manchen Bereichen auch ein Museum neidisch werden lassen kann. So nahmen wir dann auch interessiert und dankbar die Führung und Erzählungen des erfahrenen langjährigen Fischers an, um ein bisschen mehr von diesem Ort und auch der Fischerei zu erfahren. Um ein schönes und interessantes Erlebnis reicher zogen wir dann kurz vor Einbrechen der Dunkelheit die Kiele wieder aus dem Schlick und tuckerten zurück zum SVT. Ein schöner Saisonabschluss frei nach „Wie schön, wenn einer einen kennt…“ Also ein ganz herzliches Danke nach Gothmund und an die SVT - Schiffseigner.

Dann aber mussten trotz des wunderschönen Herbstwetters die Schiffe und auch die Jugendboote eingelagert werden, im Arbeitsdienst machten sich unsere Mitarbeiter wieder an die Überholung, bevor erstmal ein bisschen Verschnaufpause angesagt war.
Es begann wieder die Zeit des Winterprogramms und der Weihnachtsfeier zum Jahresende. Dabei gab es wieder Kaffee und Kuchen, Julklapp, Geschichte und Spielen usw. in Cap Horn.

Unser Delfinpreis als Wanderpreis für besonderen Einsatz wurde in diesem Jahr verliehen an Jan- Erik als Anerkennung für seine seglerische Entwicklung und ganz besonders seine Hilfsbereitschaft auch den anderen Mitgliedern der Jugendgruppe gegenüber.

Ein schönes und ereignisreiches Jahr 2014 ist nun zu Ende und ich glaube, ich habe schon mal erwähnt, dass wir auf unsere Jugendgruppe stolz sein können…
Ebenso dankbar sind wir auch allen Mitgliedern des SVT und Eltern sowie in besonderem Maße unseren Mitarbeitern in der Jugendarbeit, die an diesen Erlebnissen ihren Anteil gehabt haben und freuen uns, dass sie bei den verschiedenen Unternehmungen in individueller Form an unserer Seite waren und hoffen, dass auch sie ihren Anteil an der Freude dabei gefunden haben.
Also ein ganz herzliches Dankeschön im Namen der Jugendgruppe,

Renate Schröder, Jugendwartin