Jahresbericht der Jugendgruppe 2011

Die Jugendgruppe des SVT ist in der Zusammensetzung im vergangenen Jahr in etwa gleich geblieben, die Optisegler bilden z. Z. den größeren Anteil, und wie immer haben wir noch einige Gäste und auch Kinder, die erst einmal testen, ob sie dabeibleiben möchten.
Sie segeln dann auf unseren Europes und Optimisten, und einige Eltern haben inzwischen zur Aufstockung unseres Jollenparks auch eigene, insbesondere Optis, dazugekauft, so dass im vergangenen Jahr für jeden Segler ein Boot zur Verfügung stand.

Im Winterunterricht wurde sich diesmal verstärkt den Knoten gewidmet. Nach dem Lernen und Üben der wichtigsten Knoten gab es paßliche Stücken Leine, in die die verschiedenen Knoten als Dekoration dauerhaft geknotet wurden. Dazu lasierten die Kinder alle ein eigenes Stück Sperrholzplatte, nagelten die Koten darauf und umrandeten es zu dekorativen Knotentafeln, die die Erinnerung hoffentlich wachhält, bis dieses Wissen im nächsten Jahr wieder gebraucht wird.

Des weiteren nutzten wir die Eisbahn auf dem Kohlmarkt für ein Treffen auf Schlittschuhen.

Vor Beginn der Saison trafen sich auch einmal die Eltern, die anfangs ihren Kindern beim Auftakeln helfen, zu einer Erläuterung und praktischen Ansicht im Hinblick auf Aufbau der Optis und des Riggs und Trimm sowie weitere Kleinigkeiten, die für das Auftakeln und Segeln von Wichtigkeit sind.

Alljährliches Highlight des Winters war wie immer die Harzfahrt, diesmal in dem bisher noch unbekannten Ort Zorge, den es neu zu erkunden galt. Getrennt in zwei Häusern konnten wir in dem einen wohnen und im anderen einen sehr gemütlichen Essenraum mit Kamin genießen mit angrenzender Küche, in der das anschließende Abwaschen erstaunliche Begeisterungen und Drängeln um Verantwortung zeigte. Schnee war diesmal etwas dürftig vorhanden, so dass wir die Berge und Hänge mehr zum Klettern und Toben nutzten, bei dem die Kinder doch schon manchmal etwas mehr Puste hatten als wir „alten Erwachsenen“. Eine sogenannte Jacobsleiter, ein Klettergerüst aus Balken und Seilen von durchaus beeindruckender Höhe wurde nach Hinzuziehen und Sichern durch Fachleute von unserer Jugend ebenfalls mutig bezwungen und für die Nachwelt fotografisch festgehalten.
Außerdem gab es dort genug Möglichkeit für ein abendliches Lagerfeuer Material zu sammeln, das wir dann dick eingepackt mit Stockbrot und warmen Getränken auf dem Gelände entfachen konnten und durchhielten, bis die Temperatur der Füße der der Umgebung immer näher kam. Bei herrlichstem Sonnenschein erkundeten wir dann weiter per GPS-Navigation die schöne Gegend um den hübschen Ort Walkenried zu Fuß und konnten sogar ein fast sommerliches Picknick auf der Wiese beim alten Kloster mit unseren mitgebrachten Verpflegungspaketen abhalten. Am letzten Tag gab es dann auch noch ein bisschen Schnee, der zum Toben und Schneemannbauen ausreichte und bei einer abendlichen Wanderung im Dunkeln für eine spannende und geheimnisvolle Atmosphäre sorgte. Nach so manchen Spielen, in dem auch wieder der Zusammenhalt der Gruppe zielgemäß gut sichtbar wurde, traten wir nach vier Tagen die Heimreise an und schafften ohne Staus auf der Autobahn eine zeitliche Punktlandung beim SVT und den wartenden Eltern.

An einem der Theorietermine im Winterprogramm konnten die Teilnehmer dann auch die Eltern mit den entstandenen Fotos bei Kaffee und Kuchen in Cap Horn in den Rückblick einbeziehen.

Das Training im Sommer lief wie in den letzten Jahren in zwei Gruppen ab und wurde wie immer von unseren Jugendwarten und Jugendleitern betreut.

Leider hatten wir auch in diesem Jahr wieder sehr viele Starkwindtage, die es besonders den jüngeren und leichteren Anfängern nicht leicht machten. So war ein großer Schwerpunkt dabei auch Überwindung von Angst, die Festigung des Mutes und des Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten und die Zuverlässigkeit der Sicherung durch die Betreuer.

Der inzwischen recht gute Zusammenhalt der Gruppe gab dann immer wieder neue Motivation, auch wenn die Wettersituation häufig doch recht abschreckend wirkte und wir manche Anfänger aus Sicherheitsgründen häufiger herausziehen mussten.

 An dieser Stelle ist es, denke ich, durchaus angebracht, noch einmal ausdrücklich unseren Mitarbeitern in der Jugendarbeit meinen Dank und Anerkennung im Namen des ganzen SVT auszusprechen, die hierbei eine hohe Verantwortung auf sich nehmen. Besonders in diesem Jahr war ihre Kompetenz durch die langjährige Erfahrung und ihr Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit Situationen individuell einzuschätzen in diesem Bereich unverzichtbar und keineswegs selbstverständlich.

Als sommerliches Highlight in diesem Jahr hatten wir uns für die Sommerferien mal eine Woche gemeinsames Segeln mit der Jugendgruppe eingeplant und uns dafür erstmalig den Plöner See ausgesucht in der Erwartung warmen und freundlichen Sommerwetters mit netten moderaten Winden zum Segeln mit unseren Jollen, Baden, Spielen und und und...

Wer den letzten Sommer noch in Erinnerung hat, hat bemerkt, dass die Sache mit dem Wetter irgendwie anders lief. Es wehte aus allen Knopflöchern, Regen flog nahezu permanent waagerecht, auf dem See tummelte sich eine flotte Welle und auf die Anlegestelle am Strand blies der Wind vierkannt.

 Für uns arme Erwachsene eine echte Herausforderung, als wir mit 17 Aktiven mit Optis, Filius und Europe sowie unserem Schlauchboot von den Eltern am See abgeladen wurden. Die Stimmung ließ sich davon jedoch niemand verderben und unsere Jugendgruppe bewies einmal mehr ihre Freude an gemeinsamen Unternehmungen und ihren Mut auch schwierige Situationen zu meistern.

Zeitweise allerdings mussten wir allerdings vor dem Wetter doch kapitulieren und zu Alternativen schreiten wie spazieren gehen (uncool), Berufsmotorschifffahrt, baden (geht immer – ist ja egal wovon man nass ist) oder zusammensitzen in den Hütten... .

Am letzten Tag allerdings, an dem unser zweiter Begleiter Matthias sich durch unseren extra angereisten weiteren Betreuer Hanno vertreten lassen musste, hatten wir endlich Wetter für alle und noch einen freundlichen Segelabschluss. Trotz aller Widrigkeiten war es aber eine erlebnisreiche und schöne Woche, die wir dann gemeinsam mit den Eltern ausklingen ließen.
Dazu hat unser Optimistensegler Daniel Pontow einen eigenen kleinen Bericht mit seinen eigenen Worten geschrieben, den ich hier gern würdigen und mit veröffentlichen möchte:

Am 07.08.11 trafen wir uns um 10:00 Uhr im SVT. Wir luden die 12 Optis‘, den Filius und die Europe auf sämtliche Autodächer und Anhänger. Um 11:00 Uhr ging es dann los Richtung Bosau (Plöner See).
Als wir in der Jugendherberge in Bosau angekommen waren, luden wir die Boote erst einmal ab und trafen uns zur Zimmerverteilung. Wir wohnten in 3 kleinen zeltähnlichen Hütten am Wasser. Danach gingen wir zur zugeteilten Hütte und packten unsere Sachen aus. Als wir damit fertig waren fuhren unsere Eltern ab. Erst überlegten wir ob wir noch segeln wollen, aber entschlossen uns noch zu wandern. Also wanderten wir zu einem Berg, von dem wir einen wunderbaren Blick auf den Plöner See hatten. Am Abend bezogen wir unsere Betten. Um 22:00 Uhr war Bettruhe. Am nächsten Morgen gingen wir zum Frühstücken ins Hauptgebäude. Anschließend takelten wir unsere Boote auf, was so lange dauerte, dass wir nicht mehr vor dem Mittag segeln konnten. Also hatten wir noch eine halbe Stunde Freizeit. Nach dem Mittag ging es dann endlich aufs Wasser. Mitten auf dem Plöner See flog mir erst einmal die Spreiz ab. Wir fuhren zu einem Steg wo wir erst einmal Picknick machten. Anschließend ging es zurück zu den Hütten. Am Abend aßen wir wieder im Haupthaus. Am dritten Tag fuhren wir mit der Fähre nach Plön, weil wir 8 Bft hatten. In Plön sind wir zu Rossmann gegangen und haben uns Deo für eine Deoschlacht gekauft. Schließlich wanderten wir bis zum Fähranleger auf der Prinzeninsel. Wir fuhren mit der Fähre zurück nach Bosau. Als wir da waren gab es erst einmal Abendessen. Anschließend spielten wir Volleyball und anderes. Danach hatten wir zwei Stunden Freizeit. Am Abend taten wir wieder alle als ob wir schlafen würden. Um 24:00 Uhr hat das ,, Mädchenzimmer‘‘ alle geweckt. Wir gingen alle gemeinsam zu Renate weil sie Geburtstag hatte. Renate freute sich riesig. Danach gingen wir wieder alle ins Bett. Am nächsten Tag nach dem Mittagessen takelten wir nur sechs Boote auf, weil zu viel Wind war. Wir segelten sehr weit. Einige durften Schlauchboot fahren, weil sie noch nicht so gut segeln können. Bei dieser Aktion wäre ich fast gekentert. Am Abend als wir wieder zurück waren hatten wir Freizeit, bis zum Abendessen. Danach spielten wir alle gemeinsam Volleyball. Anschließend hatten wir bis 22:00 Uhr wieder Freizeit. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück, takelten wir wieder nur Sechs Boote auf, weil der Wind nicht abgenommen hatte. Am Abend schrieben wir Karten an unsere Eltern. Am Freitagmorgen durften wir dann alle segeln. Als wir zurück waren, waren unsere Eltern schon wieder da. Zusammen mit unseren Eltern luden wir die Boote wieder auf die Anhänger und Dächer einiger Autos. Zum Abschied machten wir noch ein Picknick. Danach fuhren wir alle wieder in den SVT wo wir die Boote abluden. Anschließen ging es wieder nach Hause.
Ich wäre gerne noch eine Woche länger da geblieben. Es war eine sehr schöne Woche mit der Jugendgruppe.

Im September ist unsere Optimisten- und Europeregatten unter Einsatz all unserer Helfer und einiger weiterer Vereinsmitglieder inzwischen schon Routine. Mit über 80 Booten am Start mit guter SVT- Beteiligung und Sonnenschein bei moderaten Winden konnten wir wieder vier Wettfahrten durchführen. Für die nötige Fairness sorgte unser Schlauchboot als Juryboot, dem Schiedsrichter auf dem Wasser, auch wenn er natürlich nie überall sein kann. Probleme mit der Funktion der Hupe wurde durch bewährte Zusammenarbeit und Zusammenbinden der Tordalk mit der Hokrid ausgeglichen. Tonnenleger war wieder unser bewährter „Trainer“, Helfer aus den Reihen unserer Vereinsmitglieder stellten die Check- und Sicherungsboote und die Verantwortung als Mutterschiff für unsere eigenen Segler übernahm wieder die Tioron.

Durch drei Protestverhandlungen wurde die Mittagspause am Sonntag etwas weiter ausgedehnt, bevor es dann zur verdienten Preisverteilung mit Würdigung aller Segler in der Messe und danach für die Gäste nach Hause ging. Der Europepreis ging diesmal an Pascal Hattich vom LYC, der Opti-A- Preis an Tim Stilkenbäumer vom NRV und der Opti-B- Preis an Tom Jungblut vom MSC.

Danach besuchten im Herbst auch schon Nachwuchssegler des SVT einzelne kleine auswärtige Regatten, um auch schon mal andere Reviere kennen zu lernen.

Zum Ende der Saison nahm wieder ein neuer Teil der Kinder an der praktischen Prüfung zur Erlangung des Jüngstenscheins teil, die dann im Winter nach dem theoretischen Teil abgeschlossen wird. Wie immer gehört dazu auch ein bisschen Nervosität, aber wir achten grundsätzlich sehr darauf, dass dieser Schritt auch erst nach ausreichender praktischer Erfahrung und Sicherheit und dann auch erfolgreich gemacht wird, da danach auch schon entsprechende Anforderungen an die Segler gestellt werden.

So erweitern die Kinder und Jugendlichen im Laufe der Zeit mit den verschiedenen Aktionen und Schritt für Schritt immer wieder ihre Kenntnisse und Fähigkeiten und erlangen auch für sich selbst Bestätigung und Selbstvertrauen.

Zum Ende der Segelsaison klappte auch das Einlagern wieder gut, unsere Gruppe im Arbeitsdienst hatte neben dem Einlagern aller Jollen ins Winterlager wieder eine Menge Reparaturen an den Booten zu erledigen, aber bei soviel Freude unserer Nachwuchssegler am Segeln gibt es eben auch mal ein paar Schrammen. Trotz des notwendigen Übens der Anfänger zunächst auf den älteren Booten, da diese eben noch leichter Schäden verursachen, verjüngen wir aber auch regelmäßig unseren Bootsbestand und demnächst werden wir wohl auch mal wieder in neue Segel investieren müssen.

Der Dezember schloss dann das Jahr ab mit unserer Weihnachtsfeier, in diesem Jahr ausnahmsweise auch einmal mit den Eltern dazu als ein Dankeschön für die besonders kooperative und angenehme Zusammenarbeit, die ich hier ausdrücklich betonen möchte.


So hatten wir diesmal etwas anders geplant und trafen uns mit sechsundfünfzig Jugendlichen, Eltern und Betreuern auf der Passat in Travemünde.               

Bei einer gemeinsamen Kaffeetafel mit Buffet durch die Mitbringsel aller gab es wieder Julklapp für die Jugendmitglieder und netten Klönschnack und herzliches Dankeschön für die Erwachsenen, so dass das eigentlich alle mit fast genauso viel Gepäck wieder nach Hause gingen, wie sie mühsam angeschleppt hatten.

Außerdem gab es in zwei Gruppen sehr interessante Führungen mit so manchen Geschichten über das Schiff, das wir ja sonst meist von außen sehen und denen wir durchaus noch länger hätten zuhören können.

 Drei Stunden waren damit auch wieder schneller vorbei als gedacht und bildeten einen ausgesprochen harmonischen Ausklang des Jahres 2011.

Im Januar fanden in einer Jugendversammlung dann auch die jährlichen Wahlen statt. Die Jugendwartin Renate Schröder macht noch weiter, die Jugendleiter sind ebenfalls dabeigeblieben und als neuer Jugendsprecher löst Falko Zimmermann die wegen Übernahme in die aktive Mitgliedschaft gewechselte Katharina Mauß ab, der wir sehr danken für ihr langjähriges Engagement, das zuletzt besonders bei unserer Sommerfahrt zum Tragen kam.

Und es ist für mich kein allgemeiner Spruch, wenn ich abschließend also noch einmal unserem Team und allen Helfern, die sich entsprechend ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten in die Jugendarbeit eingebracht haben oder uns den Rücken gestärkt haben, hier noch einmal ganz besonders danken möchte für all die geleistete Arbeit, und dies, denke ich, auch in unser aller Namen.

Renate Schröder - Jugendwartin