Jahresbericht der Jugendgruppe 2017

Viele unserer Jugendlichen sind schon viele Jahre bei uns, sind einst als kleine Optisegler angefangen, mittlerweile ist ein großer Teil der Jugendlichen aus dem Opti umgestiegen in die Europejolle bzw. die bisherigen „Großen“ sind in ein Studium oder eine Berufsausbildung eingestiegen, so dass für sie das Segeln zumindest vorübergehend zurückstehen muss. Nachdem wir in der Vorsaison neue Anfänger in der Optimistengruppe bewusst nicht aufgenommen hatten, womit die Gruppe der Aktiven kleiner geworden war, haben wir nun wieder einige Neueinsteiger dazu genommen.

Trotz der in diesem Jahr weiterhin etwas reduzierten Aktivitäten konnte das Hauptprogramm in der Jugendarbeit aufrechterhalten werden, ergänzt mit einzelnen zusätzlichen Veranstaltungen, von denen ich diesmal zwei etwas ausführlicher beschreibe.
Im Winter traf sich die Jugendgruppe zu einem Tagesausflug nach Hamburg, wie ja schon auf der Homepage zu lesen war. An einem etwas grauen spätwinterlichen Sonntag - für einen Sonntag recht früh - dafür aber mit sonniger Laune trafen sich die Größeren aus der Jugendgruppe am Lübecker Bahnhof und stiegen dann gemeinsam in einen Zug nach Hamburg.



         

Dort angekommen wurden wir schon erwartet von einem weiteren Jugendmitglied und dann ging es nach einer fröhlichen Begrüßung erst einmal quer durch die Stadt zu den Landungsbrücken.


Da segeln noch nicht dran war, es ganz ohne Wasser aber für eine Segelgruppe auch nicht geht, wurde dort dann eine Elbfähre geentert, gute Plätze ergattert und darauf erst einmal bei interessanter Aussicht - angenehmerweise mit Dach über dem Kopf - der Inhalt des Verpflegungspaketes untersucht und erleichtert.

So ging es ein ganzes Stück Elbe abwärts und natürlich auch wieder zurück, und bei dem recht kabbeligen Wasser durch den Wind und den sonstigen Schiffsverkehr mit dem dazugehörigen Spritzwasser erwies sich die Fensterscheibe und des Weiteren an der frischen Luft das hohe Oberdeck für ein paar Fotos als durchaus angenehm, beeindruckend zu sehen die Schifffahrt in modern und in historisch, die Uferbauten und besonders die neue Elbphilharmonie.

Wieder zurück an den Landungsbrücken stiegen wir für einen kleinen Blick dann hinab auch unter die Elbe in den imposanten alten Tunnel. Gern hätten wir die Autos im Aufzug fahren sehen, zu unserem persönlichen Bedauern allerdings ist der PKW-Verkehr am Wochenende ausgesperrt.

Dann ging es weiter, denn wir waren angemeldet zu einem Besuch im Hamburger Dungeon, im Angesicht der dortigen Warteschlange erwies sich die Vorbestellung als absolut sinnvoll. Trotzdem war auch das Durchkommen bis zum Einlass schon eine kleine Eistimmung auf das Kommende, bei dem Kulissen und Schauspieler in diversen Detailscenen die gruseligere Seite der Hamburger Geschichte an die Besucher brachten - gut, dass unsere Kleineren zu Hause geblieben waren. Da dabei kein fotografieren möglich war, muss hier auch der Leser seiner Phantasie ihren Lauf lassen… Und als wir nach einiger Zeit und zum Schluss einem simulierten freien Fall im Dunkeln das Ganze zum Glück wohlbehalten überstanden hatten, regenerierten wir uns bei einem kleinen Eis und machten uns dann auf zum letzten Punkt der Tagesordnung, der Aussichtsempore der neuen Elbphilharmonie.

Das musste bei einem Besuch in Hamburg nun dann doch einfach sein, und nach einer kurzen Wartezeit ging es - mit so einigen anderen Besuchern, die die gleiche Idee gehabt hatten - die Rolltreppe hinauf in das gewaltige neue Bauwerk.






Die Konzertsäle konnten wir natürlich zu dieser Zeit nicht sehen, unser Ziel war aber auf halber Höhe die rund um das Gebäude laufende Galerie mit einem tollen Rundumblick auf Hamburg und den Hafen. Schade, dass das Wetter die Optik etwas trübte, der Gesamteindruck kam aber durchaus an.



Nach diesem kompakten Tagesprogramm war der Abend auch schon im Anbruch, die Füße platt und der Magen wieder leer, so dass wir uns dann wieder auf den Weg zum Bahnhof machten, uns in die Sitze des Zuges nach Lübeck plumpsen ließen, wo wir uns nach wieder einer Stunde Fahrt und nach einem schönen Tag voneinander verabschiedeten.



Das regelmäßige Training hat in kleineren Gruppen wie immer an zwei Tagen in der Woche stattgefunden, betreut von unseren Jugendwarten und Jugendleitern im Wechsel.
Aufgrund der kleineren Gruppe hatten die Neuanfänger die Gelegenheit für gute Fortschritte bei ihren ersten Segelerfahrungen genutzt.


Zwei unserer Jugendlichen bestanden die Prüfung zum Sportbootführerschein und zwei zum Sportküstenschifferschein.

Ein weiterer Höhepunkt fand wieder als Jugendsommerfahrt, diesmal in anderer Form für die Größeren, in der letzten Ferienwoche statt.
Mit umfangreichen Vorgesprächen und Absprachen konnten wir uns zwei offene Kielboote in Kiel für eine Woche leihen und dazu mit etwas Glück auch Zimmer in Schilksee bekommen, da die Schiffe als Daysailer zum Übernachten nicht geeignet waren. Auch unsere eigentlich schon durch ihr Studium und Berufsausbildung zeitlich stark eingeschränkten älteren Jugendlichen waren hoch motiviert und hatten Lust zum Mitmachen, Mitplanen, Vorbereiten und auch Verantwortung übernehmen, was für uns immer noch etwas angeschlagenen Betreuer eine große Hilfe war. (Leider mussten später dann doch zwei von ihnen aus beruflichen Gründen zu ihrem eigenen Bedauern doch zu Hause bleiben.)



So traf sich dann die Vorhut am Samstagmorgen am Yachthafen in Schilksee, um die verabredeten Schiffe in Empfang zu nehmen und sich in die individuellen Handhabungen inklusive einiger navigatorischer Tipps einweisen zu lassen und dazu dem Verantwortlichen für die Schiffe die Hoffnung zu vermitteln, dass wir damit klarkommen würden.



Nach der Klärung der Unterkunft starteten wir dann auch erst einmal selbst einen kleinen Probeschlag zum Ausprobieren auf die Kieler Förde - ein bisschen gewöhnungsbedürftig die Bedienung des Außenborders des einen Schiffes - ansonsten ganz gut segelnde Schiffe mit sogar zusätzlichem Gennacker.



Der Schiffs-verkehr auf der Förde ist ja durchaus vorhanden, und zu unserer eigenen Navigation hatten wir uns vorsichtshalber selbst Karten, Hand-GPS und Fernglas mitgenommen.
Bei schönem Wetter waren wir mit diesem Auftakt sehr zufrieden und erwarteten am folgenden Tag morgens unsere Jugendlichen, die dann mit Sack und Pack von ihren Eltern gebracht wurden, die natürlich auch gern mal gucken wollten. Und dann ging es auch schon los mit dem Beziehen der Zimmer, Vorbesprechung und Einteilung, dann klarmachen und auf zum ersten Schlag raus.


Und hier zeigte sich auch sofort das gute seglerische Selbstbewusstsein unserer Jugendlichen, die dann auch gleich der anfänglich noch fürsorglich etwas auf Vorsicht bedachten Jugendwartin demonstrierten, wie sie als Team die Sache voll im Griff hatten (was die Jugendwartin allerdings ja auch gar nicht anders erwartet hatte… - aber so ist sie eben).


So machten wir in dieser Woche mit bester Laune verschiedene Tagestörns auf See, in die Förde hinein nach Kiel und zur Schleuse nach Holtenau, zu einem Ankerplatz mit Baden Richtung Eckernförde, an einem schönen Sonnentag mit passendem Wind nach Damp, aber auch bei dem allgemein bekannten Schlechtwetter um den Kieler Leuchtturm, bei Regen und Wind nach Laboe mit Besichtigung des U-Bootes und an einem Flautentag nach Wentorf mit mal Ausprobieren einer Automatikweste(die Tester fanden das Wasser recht kalt, ernteten aber ob ihrer Tapferkeit volle Bewunderung).

Unterwegs gab es dann wie schon von unseren anderen Fahrten her gewohnt Mittagspause mit gemeinsamen Essen aus den Eimern zusammen auf einem der Schiffe und in den Häfen auch immer ein bisschen Sightseeing und an den Abenden Volleyball am Strand.

Dabei konnten wie schon gesagt unsere Jugendlichen ihr seglerisches Können auch in Verbindung mit ihrem guten Zusammengehörigkeitsgefühl und ihrem Teamgeist bestens unter Beweis stellen.


Unsere (noch) älteren Jugendlichen übernahmen dabei mit uns zusammen die Führung der Schiffe und der Besatzung und kümmerten sich ebenfalls um die erforderliche Navigation, ohne die es auf See eben auch nicht geht. So hatten wir jederzeit ein gutes Gefühl, mit ihnen unterwegs zu sein und konnten trotz unserer etwas erschwerten Bedingungen diese schöne Segelwoche genießen.

Am Freitag gaben wir dann nach einem letzten schönen Tag und abschließendem Schiffsputz die Boote wieder ab und erwarteten die Eltern zu einem gemeinsamen Abschlusspicknick, bevor wir uns wieder voneinander verabschiedeten und nach Hause fuhren. Wir, Matthias und ich als verantwortliche Begleiter, Katharina und Cornelius als Schiffsführer und unsere Jugendlichen Charlotte, Gretel, Fiona, Janna, Florian, Jan-Erik, Jonas, Moritz, und mit leider aus Zeitgründen nicht bis zum Schluss dabei Patrick und Julius als beste Crew, die wir uns wünschen können, haben damit den SVT-Stander auch in der Kieler Förde hoch gehalten und gezeigt.
Wir sind wie immer stolz auf unsere Gruppe!


Im September fand dann unser bekannter jährlicher Trave-Breitling-Cup für die Optimisten und Europes mit Gästen aus anderen Vereinen statt. Leider hatten wir in diesem Jahr durch nachträgliche ungeplante Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen Einbußen bei Seglern und im Organisationsteam, so dass es diesmal für uns nicht einfach war, und wir waren dankbar für die Hilfe derer, die tapfer durchgehalten oder auch extra eingesprungen waren, um die Veranstaltung durchziehen zu können.


Im Dezember schlossen wir das Jahr ab mit unserer Weihnachtsfeier.








In diesem Jahr noch einmal außer Haus im Fünününü mit wie immer Kaffee und Gebäck, Julklapp und einer besonderen Anerkennung für unsere Großen sowie einem ausgiebigen Minigolfspiel für alle.

Für die Unterstützung in diesem Jahr danken wir allen helfenden Mitgliedern und hoffen auf ein gutes neues Segeljahr 2018.

Renate Schröder, Jugendwartin