Die SVT - Jugendgruppe im Jahr 2015


Über unsere Jugendgruppe und die Ziele unserer Jugendarbeit im seglerischen und sozialen Bereich habe ich in den vergangenen Jahren immer wieder geschrieben, und diese sind auch im letzten Jahr weitergeführt worden, so dass ich mich hier kurz fasse und bei Bedarf auf die Berichte der vergangenen Jahre verweise, die auch auf der Jugendseite unserer Homepage svt-luebeck.de im Internet zu finden sind. Die Jugendlichen haben ihre seglerischen Fähigkeiten kontinuierlich weiterentwickelt und der Zusammenhalt der Gruppenmitglieder untereinander hat sich weiter gefestigt. So verbrachten sie auch wieder Teile ihrer Ferien miteinander und die ältesten konnten auch allein mit dem Kielboot einen einwöchigen Sommertörn unternehmen. Es bleibt zu hoffen, dass sie ihre Freundschaft auch, wenn sie in näherer Zukunft in ein Studium oder Beruf gehen werden, erhalten werden. Den Bootsbestand konnten wir in diesem Jahr in der Europeflotte wieder aufbessern, wichtig besonders auch deshalb, da unsere bisher „Kleinen“ auch bald zu „Großen“ werden, was mir besonders auffällt, wenn sie neben mir stehen… Abgesehen davon ist der Umgang mit einer Europejolle nicht so einfach und erfordert gründliche Segelerfahrung im Optimisten, bevor ein Umstieg möglich ist, den dann aber einer nach dem anderen vollzieht.

Da ein Jahr nun mal mit dem Winter beginnt, steht also chronologisch auch wieder das Winterprogramm am Anfang eines Rückblickes. Schwerpunkt in diesem Jahr war diesmal neben natürlich auch Programmpunkten für unsere Jüngeren ein Juleica - Kurs für unsere älteren Jugendmitglieder.

Dazu gab es an diversen Abenden und Nachmittagen verteilt über den ganzen Winter nach etwas aufwendigeren und langatmigen bürokratischen Hürden erstmalig einen Juleica - Kurs mit unseren großen Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen und einigen erwachsenen Teilnehmern. Dieser beinhaltet eine Auseinandersetzung mit einigen Grundlagen in Psychologie und Didaktik in Theorie und Praxis, die wir hauptsächlich in Cap Horn abhalten konnten und hat auch eine offizielle Wertung.

Trotz der recht umfangreichen Vorbereitungen, dem Zeitaufwand und mit dem Engagement für und von allen Beteiligten hat es aber viel Spaß gemacht. Im Rahmen dessen organisierten die Jugendlichen uns dann auch ein günstiges Ferienhaus für ein gemeinsames Wochenende zum Thema mit dabei auch viel Spaß mal nur für die Großen (und das Beste: diesmal wurden mal wir Jugendwarte schwer verwöhnt). 

Mit einem späteren Nachmittag zum Basteln von kleinen Flößen profitierten dann auch die Jüngeren wieder vom Engagement der Großen.

Bei der Fahrt in den Harz waren dann wieder die Jüngeren dabei, mit einer bisher noch nicht besuchten Unterkunft hatten wir diesmal in Altenau unseren Standort.

Diese war von der Verpflegungsseite schon mal ein Treffer, wir wurden gut und lecker gefüttert, besonders da wir an einem Abend dort noch zu einem besonderen russischen Winterausklangsfest, dem oder der Masleniza eingeladen wurden.

Vom Winter hatten wir allerdings diesmal glücklicherweise noch genug zum Spazieren auf dem Wurmberg, zum Rodeln und auch zum Skifahren mit Langlauf.

Sogar für „Alpin“ gab es Gelegenheit mit einer passenden Abfahrt und erweitert mit noch einem Abend bei Flutlicht, weil´s so schön war und die Skiverleiher so nett….

Für die Abende, die wir wegen der Kälte dann im Haus verbrachten, haben sich inzwischen Spiele eingebürgert, Favoriten der Gruppe sind schon seit längerem dabei das „Pokern“ und die „Werwölfe“, die allmählich und langsam nun auch die betagteren Gehirne verstanden haben. Wie immer sind vier Tage zu kurz… nach denen wir dann auch schon wieder im Wagen nach Hause sitzen - aber Schule und Arbeit wartet nicht.

Beim Auslagern im Frühjahr wurde dann wieder letzte Hand an den Bootsbestand gelegt, so dass kurz danach die Jugendlichen bei ihrem Arbeitsdienst die Boote reinigen, auftakeln und segelfertig machen konnten.

Das wöchentliche Training lief dann wie bisher an zwei Nachmittagen in der Woche und es konnte an den Erfahrungsstand der letzten Saison angeknüpft werden, was wettertechnisch auch gut war, es war mal wieder eine zugige Saison...

Unter diesen Bedingungen starteten wir dann auch zu unserer diesjährigen Sommerfahrt, ausgesucht hatten wir uns erstmalig die Schlei im Inneren der Förde mit einer Unterkunft an der großen Breite mit auch Liegemöglichkeiten für unsere Jollen.

Wie in den Vorjahren transportierten uns nach einer organisatorischen Vorbesprechung die Eltern wieder Kinder und Boote an die Schlei, wo uns schon bei Ankunft dort wieder die Ohren weggeblasen wurden. Bei den Eltern sorgte dies vereinzelt für skeptische Gesichter, aber und auch ein bisschen leider sind unsere Kinder und wir in der Beziehung schon Einiges gewohnt von den vergangenen Jahren, so dass sie und wir beiden Begleiter im Schlauchboot  inzwischen recht geübt im Umgang damit sind.

Die Gruppe beeinflusst und stärkt sich dabei auch immer massiv gegenseitig und wir Betreuer bauen dann wiederum entsprechend auf oder bremsen den Tatendrang auch notfalls ab - kurz – versuchen die uns sinnvoll scheinende Entscheidung zur situationsabhängigen Tagesplanung zur Zufriedenheit rüberzubringen – und – und gönnen uns bei Diskussionen in Ausnahmefällen notfalls auch mal die berühmte Stimme mehr… 

So testeten wir gleich am Ankunftstag nach in Besitz nehmen der Unterkunft, Auspacken und essen erstmal mit vollbesetztem Schlauchboot die Seegangshöhe auf der Schlei und stellten erwartungsgemäß fest, dass Welle kurz und steil gleich ordentlich nass ergibt. Nach dieser Erfahrung und Erkenntnis, dass die mitgebrachte professionelle Segelkleidung wohl angesagt ist, machten wir natürlich an den nächsten Tagen jeder auf eigenem Kiel weiter auf Erkundungstour. Um den Tag über Zeit zu haben nahmen wir uns nach dem Frühstück immer ein reichhaltiges Lunchpaket im Plastiksack im Schlauchboot mit und kehrten erst zum warmen Abendessen wieder zurück.

Diese Segelausflüge führten uns natürlich nach Schleswig, wo wir nach Picknick auf den Königswiesen auch einen kleinen Hafenrundgang und um den Dom herum machen konnten und einige ganz hartgesottene auch noch die Badewassertemperatur erprobten. Des Weiteren umrundeten wir die gar nicht so kleine große Breite und fanden auch dort schöne Plätze und Häfen zum Anlanden und Pausieren. An weiteren Tagen segelten wir bei noch mal zugelegten Windstärken, von denen wir auch an den anderen Tagen schon nicht zu wenig hatten, in den engen Teil nach Missunde und weiter aufwärts in einer wirklich wunderschönen Landschaft, die wir allerdings nur mit einem Auge genießen konnten, da wegen des Wetters das Segeln die volle Aufmerksamkeit erforderte. Auf einem Campingplatz sowie auch am anderen Tag in Missunde stießen wir aber auch auf begeisterte Gastfreundschaft angesichts unserer Kinder für unsere Verschnaufpausen. Da wir natürlich auch das berühmte Haithabu nicht auslassen wollten, suchten wir uns dafür einen zum Segeln ohnehin wegen des Wetters nicht so attraktiven Tag aus, erledigten die Fahrt dorthin mit dem Schlauchboot und besuchten die dort ausgegrabenen Wikingerschiffe mit der interessanten Ausstellung und die z.T. nachgebaute Wikingersiedung mit Hafen am Haddebyer Noor und kehrten mit einer Abschlusswanderung (Einzelkommentar: Renate kennt auch jeden Umweg..) nach einem Interessanten Tag ums Noor zurück zum Schlauchboot und zur Unterkunft mit dem Abendessen. Auch bei dieser Fahrt war aber eine Woche wieder schnell vorbei und die Eltern kamen wie verabredet zum gemeinsamen Abschlusspicknick endlich in der Sonne und dann aufladen und Rücktransport zum SVT mit abladen und verabschieden.

Auch für uns Betreuer Matthias und Renate war es mit unserer netten Gruppe trotz des Aufwandes  wie immer interessant und schön.

Danach ging es dann wieder weiter mit dem wöchentlichen Training, schwerpunktmäßig nun mit Vorbereitung auf unsere Optimisten- und Europeregatta auf dem Breitling. Bei dieser hatten wir nun moderateren Wind, so dass wir am Samstag wie geplant zwei Wettfahrten durchziehen konnten und am Sonntag dann für die Optimisten wegen des nachlassenden Windes auf die vierte Wettfahrt verzichteten.

Leider waren uns diesmal, wenn auch aus nachvollziehbaren Gründen, kurzfristig ein Teil der Begleitschiffe ausgefallen und Ersatz war nicht so einfach zu finden, aber die noch vorhandenen Helfer sowie zu unserer Veranstaltung angereiste Gäste vom SVSH gaben ihr Bestes, dies auszugleichen.

Das beliebte Elterncafe mit Kuchenspenden unserer Eltern und Betreuung durch unsere bewährte Truppe in Cap Horn wurde wieder gut frequentiert und vertrieb den Gasteltern die Wartezeit. Es ist einfach auch immer wieder zu betonen, dass ohne die engagierte Mitarbeit auf dem Startschiff, dem Trainer, dem Juryboot und den Check- und Sicherungsbooten sowie der Auswertung im Büro und der Anmeldung mit Kasse und Einweisung durch unseren Hafenmeister, dem Schiedsgericht und wie eben erwähnt dem Einsatz des Elterncafes eine solche Veranstaltung nicht zu schaffen ist.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Bedeutung der Zuverlässigkeit der zum großen Teil schon länger daran Beteiligten in den jeweiligen individuellen Aufgabenbereichen, da nur durch diese Kombination aus eigener Einschätzung anhand der mehrjährigen Erfahrungen im Zusammenspiel mit der nötigen Absprache ein erfolgreiches Zusammenspiel möglich macht.

Zusätzlich ergibt sich aber neben dem geplanten Ablauf auch immer wieder - wie es jeder Segler oder Regattasegler kennt -  die Notwendigkeit zu unverzüglichen Entscheidungen in Sekunden, über die man dann hinterher trefflich den ganzen Abend diskutieren kann. So kann ich auch nur noch einmal dazu einladen mitzumachen, da die Erfahrung zeigt, dass es für die Helfer neben der Arbeit auch immer ein interessantes und spannendes Wochenende darstellt.

Nach dieser letzten größeren Veranstaltung der Sommersaison ging es dann nach noch einigen Trainingsnachmittagen den Herbstferien mit dem Abtakeln und Einlagern der Boote entgegen.

Besonders beim Einlagern unserer doch ganz beachtlichen Jollenflotte ist es dann immer nicht ganz einfach sich mit den ganzen anderen Arbeitstrupps so zu sortieren und zu arrangieren, dass auf dem Gelände alle gut umeinander, nebeneinander und miteinander arbeiten und agieren können, aber dank vorherige Planung und Absprache sowie unserer erfahrenen Arbeitsgruppe haben wir diesmal wieder 46 ! Jollen (inklusive Optis) hinten einlagern können und auch schon einige Überholungsarbeiten an den Booten und auch am Jollenschuppen erledigen können. Ein dickes Danke also an die beteiligten kompetenten Akteure!

In der dann ruhiger werdenden Zeit wurde das Jahr 2015 dann beschlossen mit einer gemütlichen Weihnachtsfeier der Jugendgruppe in Cap Horn.

Von den Jugendlichen mitgebrachter Kuchen und Leckereien bei einer vom Carsten vorgetragenen Geschichte dekorierte kurzzeitig die Tische und nach deren genüsslicher Abarbeitung ging es dann zum aktiven Teil der Veranstaltung über.

Die diesmal nicht vorbestimmten Julklapp Geschenke wurden mit Würfeln und Stühle rücken an den Empfänger gebracht, dabei konnte eben gewonnen auch schnell wieder zerronnen bedeuten, am Ende hatte jedoch jeder wieder etwas ergattert.

Natürlich gehörten auch wieder Spiele dazu, in denen Teams gegeneinander antraten, und wieder trugen auch die Älteren eigene Ratespiele für alle dazu bei, so dass die Zeit schnell verflog.

Fester Bestandteil der Weihnachtsfeier ist auch immer die Wanderpreisvergabe für jemanden, der oder die im vergangenen Jahr eine besondere Anerkennung verdient hat.

Nach gemeinschaftlicher Beratung der Jugendwarte fiel die Entscheidung für den Delfinpreis in diesem Jahr auf unser langjähriges Mitglied Jan, der sich als ehemals kleiner Anfänger im Optimisten in diesem Jahr nun erfolgreich als Nachwuchs in die Europegruppe vorgearbeitet hat.

Einen weiteren Wanderpreis „Schiff“ hatte sich erstmalig eine ganze Gruppe, nämlich der älteren Europesegler verdient für einen einwöchigen gemeinsamen Törn mit einem elterlichen Kielboot rund Fünen.
Mit beiden Preisen freuen wir uns mit ihnen über die seglerische Entwicklung in ihrer Gemeinschaft. Mit einem leckeren Abendessen durch unseren Messewirt verabschiedeten wir uns dann in die Weihnachtszeit und wünschen allen ein gutes neues Jahr.

Wir danken allen Mitgliedern des SVT  und Eltern sowie in besonderem Maße unseren Mitarbeitern in der Jugendarbeit, die an diesen Erlebnissen ihren Anteil gehabt haben und freuen uns, dass sie bei den verschiedenen Unternehmungen in individueller Form mit und zu auch unserer Freude an unserer Seite waren.

Ein ganz herzliches Dankeschön im Namen der Jugendgruppe,

Renate Schröder,  Jugendwartin